Die Reise geht weiter. Nach dem grandiosen Zwischenstop in Hong Kong stiegen wir ins Flugzeug mit dem Ziel Auckland, Neuseeland. Sollte eigentlich ein Flug mit einem Zwischenstopp in Kuala Lumpur sein. Aufgrund von Überbuchung bekamen wir in Kuala Lumpur aber nicht den geplanten Direktflug. Ein paar Stunden Wartezeit und einen weiteren Zwischenstopp in Sydney mussten wir in Kauf nehmen. Natürlich nicht ohne Entschädigung. Neben einem finanziellen Ausgleich konnten wir noch Business Class Tickets rausschlagen. Es folgte der beste Flug aller Zeiten. Leckeres Essen und Sitze mit Liegefunktion. Wie kann man danach jemals wieder anders fliegen?! Und so konnte der Neuseeland-Trip ausgeschlafen beginnen. Schnell noch den Camper geholt und los. Erstes Ziel: Freunde besuchen in Hamilton. Danach auf dem Thermal Explorer Highway quer über die Nordinsel. Der Zwischenstopp in Rotorua und Whakarewarewa war schon beeindruckend. Überall Gebrodel und Geblubber und ein mächtiger Schwefelgeruch in der Luft. Die Nordinsel ist für ihre geothermale Aktivität bekannt.

 

 

Der Champagne Pool ist ein Highlight am Rande des Thermal Explorer Highway. 60 Meter tief und 75° C heiß. Ein farbenprächtiges thermales Spektakel. Nur um die Dampfwolken sollte man lieber einen großen Bogen machen. Die Fahrt geht weiter über Huka Falls, Lake Taupo hin zum Tongariro Nationalpark. Ein Must-Do auf der Nordinsel für jeden Wanderfreund (und oder Herr der Ringe-Fan) ist das Tongariro Alpine Crossing. Die Überschreitung des aktiven Vulkanmassivs ist in einer Tagesetappe zu schaffen. Mögliche Gipfel sind der Mount Tongariro und Mount Ngauruhoe aka Mount Doom – der Schicksalsberg. Leider war die Tour recht ungemütlich. Ein straffer Wind, Regen und Nebel verliehen der Wanderung jedoch eine ganz eigene Stimmung. Nach der 20 km langen Wanderung fielen alle am Abend glücklich ins Camperbett. Alle, außer die Wanderschuhe. Die mussten aus Sicherheitsgründen draußen bleiben.

Neuseeland Reisefotografie Steffen Walther, Fotograf Jena, Reise Champagne Pool

 

 

Angekommen in Wellington. Was soll man sagen – bestes englisches Wetter. Nur ein kurzer Zwischenstopp mit Besuch des Nationalmuseums Te Papa. Am nächsten morgen ging die Fähre Richtung Picton, Südinsel. Die Querung der Cook Strait verlief ruhig bei bestem Wetter. Von Picton ging die Fahrt auf der Südinsel weiter über Nelson zum Abel Tasman National Park.

 

Der Abel Tasman National Park ist eine Perle der neuseeländischen Natur. Dichte Küstenwälder, Sandstände, Robben, Pinguine und manchmal auch Orcas. Eine Seekajak-Tour ist absolut zu empfehlen, wenn man diese unberührte Natur hautnah erleben möchte.

 

Durch weite Täler und über lange Geraden geht es weiter in Richtung der neuseeländischen Alpen. Unterwegs trifft man gelegentlich auf verschlafene kleine Ortschaften, Landwirtschaft, Schafauktionen, Volksfeste. Die Westküste wird dann sehr rau und sehr urwüchsig. Ein Touristenmagnet sind die Pancake Rocks bei Punakaiki. Die menschenleeren Strände unweit davon sind jedoch nicht minder beeindruckend und laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen.

 

Angekommen in den Alpen mit morgendlichem Ausblick auf  den Fox Gletscher, Mount Cook und Mount Tasman im Nebel. Der Weg führt uns weiter über Wanaka, Lake Hawea und Queenstown.

 

Am Lake Hawea machte ich mich eines Abends auf, den Sternenhimmel zu fotografieren. Und da waren sie plötzlich: südliche Polarlichter (Aurora Australis). Mit dem Auge kaum sichtbar. Aber der Kamerasensor offenbart das große Spektakel am Himmel. Ein echter Treffer. Milchstraße und Aurora australis in einem Bild. Bingo!

 

Der Fjordland Nationalpark. Eine der wildesten und urtümlichsten Regionen Neuseelands. Tiefe Täler und Fjorde aber auch dichte Regenwälder charakterisieren diese Gegend. Und natürlich viele viele Sandfliegen. Kleine Biester! Auch andere tierische Bewohner haben Eindruck hinterlassen. Der Kea, ein Bergpapagei, ist nicht schwer zu finden. Man muss nur dorthin gehen, wo es viele Touristen gibt. Der Kea liebt zutrauliche Touristen. Leichte Beute! Wenn man die Autotüren versehentlich offen stehen lässt, kann es sein, dass alle Essensvorräte geplündert werden. Andere Vögel, wie der neuseeländische Langbeinschnäpper (Robin) sind jedoch genauso zutraulich. Immer tiefer geht die Reise in den Fjordland Nationalpark. Ziel: Milford Sound.

 

Unbestritten ist der Milford Sound ein Highlight jeder Neuseeland-Tour. Unglaublich, wie hoch diese Klippen in den Himmel ragen. Der gewaltige Eckzahn, Mitre Peak ragt knapp 1700m über den Sound.

 

Angekommen an der Ostküste, führte uns unsere Route über Nugget Point Lighthouse weiter nach Dunedin bis zu unserem Ziel Christchurch. Die Stadt, vom großen Beben 2011 stark in Mitleidenschaft gezogen, versprüht ihren eigenen Charme. Aufbruchsstimmung und ganz viel kreative Energie und alternative Denke ist überall präsent. Ganz nebenbei ist Christchurch übrigens die geheime Hauptstadt der Zauberei. Zum Verlieben schräg, diese Stadt!

Damit geht die Neuseeland-Reise zu Ende und hinterlässt sofort ein Gefühl von „Ich will nicht weg hier“. Die entspannte Lebensweise und die unglaubliche landschaftliche Vielfalt machen es einem schwer Lebewohl zu sagen. Ganz vorbei ist die Reise jedoch noch nicht. Als Kontrastpunkt heißt der nächste Stopp Bangkok. Der Bericht dazu folgt in Kürze.